Ranunkeln schneiden – ist das notwendig?
Da die Blühpflanze die Eigenschaft besitzt, sich ab Spätsommer oder Herbst in die unterirdisch wachsende Wurzelknolle zurückzuziehen, verliert sie ganz von alleine nach und nach ihr Laub.
Ranunkeln schneiden ist deshalb nicht nur unnötig, sondern sogar kontraproduktiv. Das Laub wird bis zum kompletten Absterben von der Pflanze nach der Blütezeit weiterhin genutzt um für die anstehende Ruhephase und den anschließenden Austrieb Energie zu sammeln.
Ein verfrühtes Entfernen der Blätter führt leicht dazu, dass die Pflanze nicht genug Nährstoffe sammeln kann um in der nächsten Saison erneut aufzublühen.
Die langen Blütenstiele der Ranunkel eignen sich hervorragend, um die Blume für Bouquets zu nutzen.
Regelmäßig alte Pflanzenteile entfernen
Wesentlich lohnens- und empfehlenswerter als das Ranunkeln schneiden, ist hingegen ein stetiges Ausputzen von gänzlich abgestorbenen und verblühten Pflanzenteilen während der Blüte.
Die Ranunkel verwendet dann ihre Kraft darauf, neue Triebe auszubilden anstatt diese in die Bildung von Samen zu stecken. Die Blütezeit wird durch das Ausputzen faktisch verlängert.
Ganz nebenbei sieht die Pflanze vitaler aus und auch dem Befall durch Krankheiten und Schädlingen wird vorgebeugt, denn alte Pflanzenteile sind in Kombination mit Feuchtigkeit ein perfekter Nährboden für Erreger wie zum Beispiel Pilzerkrankungen.
Witterung beim Ranunkeln schneiden berücksichtigen
Ähnlich wichtig wie eine saubere Schnittkante ist es auch, die frisch entstandenen Verletzungen an der Ranunkel nicht unachtsam der Witterung auszusetzen.
So sind verregnete Tage nicht geeignet, um den Schnitt vorzunehmen, weil potentiell über den Niederschlag Erreger über die frischen Schnittstellen in die Pflanze gelangen könnten. Wie bei abgestorbenen, nicht entfernten Pflanzenteilen wäre auch hier das Risiko für eine Pilzinfektion recht hoch.
Besonders starke Sonneneinstrahlung bekommt der frisch geschnittenen Ranunkel allerdings ebenso wenig. Die Zierpflanze neigt an den geschnittenen Trieben dazu, auszutrocknen.
Wer stetig alte Pflanzenteile ausputzt, verhindert die Samenbildung und fördert den Neuaustrieb. Mehr Frische Blütenknospen bilden sich rasch.
Durch giftige Inhaltsstoffe mit Vorsicht zu behandeln
Bei allen Schnittmaßnahmen sollte beachtet werden, dass Ranunkeln giftige Stoffe beinhalten. Diese sind zwar nur bei tatsächlichem Verzehr wirklich besorgniserregend, allerdings sollten sie kein Risiko eingehen.
Besonders empfindliche Menschen sollten zur Vorbeugung von Hautreizungen Handschuhe tragen. Generell sollten die Hände nach dem Schnitt gut gewaschen und alle abgeschnittenen Pflanzenteile umgehend entsorgt werden. Kleinkinder und Katzen dürfen mit den Pflanzenteilen nicht in Berührung kommen können.
Ranunkeln schneiden für den Blumenstrauß
Wer die wunderschönen, kugelrund gefüllten Blütenbälle gerne für das Binden von einem frühlingshaften Blumenstrauß nutzen möchte, kann dies ohne weiteres tun! Optisch sind die Blüten der Ranunkel ein echter Hingucker und durch ihren langen Stiel bestens geeignet. Sobald die Pflanze aufblüht sollte der Schnitt erfolgen, damit die Blüte noch langlebig ist.
Wer für den Blumenstrauß Ranunkeln schneidet, kann sich einer großen Zahl verschiedener Farben bedienen.
5 Stichpunkte zum Ranunkeln schneiden:
1. Rückschnitt nicht notwendig
2. Laub auch nach der Blüte an der Pflanze verbleiben lassen
3. Kranke, von Schädlingen befallene und vertrocknete Pflanzenteile ausputzen
4. Verblühte Triebe rasch entfernen um Samenbildung zu unterbinden
5. Wegen Giftigkeit entfernte Pflanzenteile direkt entsorgen und Hände waschen