Alles rund um die Geschichte der Ranunkel
Wenn man die Geschichte der Ranunkel betrachten will, so kann man nur die sehr große Gattung an sich beschreiben. Die botanische Ordnung „Ranunculales“ besteht aus insgesamt neun Familien mit insgesamt über 3.000 verschiedenen Arten, davon zählen mehr als die Hälfte zur Familie der „Ranunculaceae“ – der Hahnenfußgewächse.
Es gibt vom Hahnenfuß „Ranunuculus“ insgesamt über 400 Arten, die in den tropischen Zonen und in Hochgebirgen der gemäßigten Zonen natürlich vorkommen. Sprechen wir von der Ranunkel, meinen wir meist die Arten von „Ranunculus asiaticus“, der Gartenranunkel. Es handelt sich um eine nicht winterharte, frühlingsblühende Staude, die natürlich nur noch in den Bergschluchten Kretas vorkommt.
Ursprünglich beginnt die Geschichte der Ranunkel in Asien
Die als asiatischer Hahnenfuß bezeichnete Wildpflanze hat ihre Verbreitungsgebiete im östlichen Mittelmeerraum, dem südwestlichen Asien und Nordafrika.
Die Geschichte der Ranunkel als Zierpflanze in Gärten begann schon sehr früh in Gärten rund um das Mittelmeer, vor allem in der Türkei war sie gerne verwendet. Rasch wurden dort die natürlich vorkommenden ungefüllten Blüten durch Züchtungsbemühungen zu locker gefüllten Sorten.
Geschichte der Ranunkel in Europa
Den Weg nach Europa fand die Ranunkel in Form der türkischen Turban-Ranunkeln schon 1594, als Carlos Clusius die Region Zentralasiens bereiste und diese nach Frankreich brachte. Die Blütenköpfe waren noch wesentlich kleiner und eher mit der heutigen Türkischen Ranunkel, botanisch Ranunculus africanus vergleichbar.
Was folgte war ein regelrechter Boom bei den klauenförmigen Knollen der Ranunkeln, ähnlich wie bei den Zwiebeln der Tulpen, Hyazinthen und Lilien. Liebhaber der neuartigen Zierpflanzen zahlten stattliche Summen, sie galten regelrecht als Luxusgut. Im Jahr 1637 gerieten die spekulativen Geschäfte mit exotischen, fremdländischen Pflanzen ins Wanken – was allerdings blieb war das Herzblut der Pflanzenzüchter und -sammler.
Eine der Beliebtesten Zuchtpflanzen ihrer Zeit
Die Folge waren umfangreiche Zuchtbemühungen, die zu Beginn des 18. Jahrhunderts dazu führte, dass immer mehr verschiedene Farben und Formen entstanden. Während zunächst reinfarbige Farben angesagt waren, kamen später auch marmorierte, gestreifte und geflammte Sorten in Mode.
Ganz oder zumindest dichter Gefüllte Blüten ergänzten die Bandbreite als die persischen Ranunkeln nach Westeuropa kamen. Die Pflanzen zeichneten sich auch durch längere, aufrechte Stiele und weniger üppiges Laub aus.
Geschichte der Ranunkel mit auf und ab
Um 1875 entstand in Frankreich eine Art mit besonders großen, luftig gefüllten Blütenköpfen (Ranunculus asiaticus superbissimus). Den Höhepunkt der Ranunkel-Zucht erreichte man um 1920, als in Italien die päonienblütigen Ranunkeln auf den Markt kamen.
Ende des 19. Jahrhunderts geriet die Ranunkeln etwas in Vergessenheit, heute sind die meisten im Handel erhältlichen Bloomingdale-Hybriden, mit starken, 25 bis 30 Zentimeter hohen Stängeln. Die Pflanzen wirken besonders Kräftig und prächtig und liegen wieder voll im Trend. Die Geschichte der Ranunkel ist wirklich beeindruckend.
Die ein oder andere Legende zur Ranunkel
Mit einer derart weit zurückreichenden Geschichte der Ranunkel wundert es nur wenig, dass sich um die Zierpflanze in den Regionen ihrer Herkunft auch die ein oder andere Legende und Sage rankt.
Der Persische Prinz und die Nymphe
In Persien beispielsweise gibt es eine Legende in der es um Liebe und Herzschmerz geht. Die Geschichte geht so: Tag und Nacht sang ein persischer Prinz für eine Nymphe. Unsterblich hatte er sich in sie verliebt und konnte schlichtweg nicht von ihr lassen, war aber zu schüchtern um ihr auf eine andere Weise seine Liebe zu gestehen.
Das Ende ist tragisch – denn sie liebte ihn nicht und hasste seinen Gesang. Sie nutze ihre Magie um ihn zum Schweigen zu bringen und verwandelte den Prinzen in eine Ranunkel. In einer anderen Version ist kommt das Ende nicht weniger tragisch daher: seine starken, nicht erwiderten Gefühle machen ihn so krank vor Liebeskummer, dass er stirbt und sich in eine Ranunkel verwandelt.
Der Coyote und der Adler
Aus Amerika gibt es eine andere Geschichte der Ranunkel, die recht ausgefallen wirkt. Zum Hintergrund sollte man die amerikanischen Begriffe für die Ranunkel kennen: Hier heißt sie neben „Buttercups“ (wie zu Deutsch „Butterblumen“) auch „Coyote Eyes“, also „Die Augen des Kojoten“.
An eben den letzteren Namen lehnt die Geschichte an, in der von einem Kojoten erzählt wird. Der Kojote verbrachte viel Zeit damit, seine Augen in die Luft zu schmeißen. Immer wieder warf er sie empor und fing sie wieder auf. Eines Tages flog ein Adler durch die Luft und schnappte sich die Augen als sie emporflogen, sodass der Kojote fortan blind war. Als Ersatz pflückte er sich zwei gelbe Ranunkeln und nutze diese als Augen.