Ist die Ranunkel giftig?
Mit seinen edlen, großen Blüten erinnert die Ranunkel nahezu an Rosen, weshalb er nicht nur in Privatgärten als Balkon- oder Zierpflanze, sondern auch in öffentlichen Parkanlagen und Stadtbildern Verwendung findet. Mit mehr als hundert Zuchtsorten sind die aus Asien stammenden Hahnenfußgewächse allesamt giftig für Mensch und Tier. Alles rund um die toxikologischen Eigenschaften der beliebten Zierpflanze.
Warum ist die Ranunkel giftig?
Gar an essbare Rosen können die gefüllten Blüten der Ranunkel erinnern, aber als Vertreter der Hahnenfußgewächse enthalten auch sie giftige Glykoside. Zu den Giftstoffen des Typs Amygdalin zählt beispielsweise Blausäure. Vor allem der giftige Stoff Protoanemonin, der ähnlich der Gattung sogar Ranunculol genannt wird, kommt in allen Vertretern der Gattung vor. Er hat eine ätzende Wirkung und wird immer dann freigesetzt, wenn die Pflanze eine Verletzung erfährt.
Das schließt natürlich Pflücken und Schneiden der Ranunkel ein, weshalb bei Pflegearbeiten stets Handschuhe getragen werden sollten. In allen Pflanzenteilen ist die Ranunkel giftig, allerdings ist die Konzentration in den Rhizomen, Blättern und Blüten besonders hoch.
Für wen kann die Ranunkel gefährlich werden?
Während Erwachsende grundsätzlich nicht ohne fundierte Vorkenntnisse zur Essbarkeit die Finger von jeglichen Pflanzenteilen lassen, stellen wie auch andere Pflanzen mit giftigen Wirkstoffen auch Ranunkeln vor allem für Kleinkinder und kleine Haustiere eine Gefahr dar.
Kleine Nagetiere wie Kaninchen und Hamster neigen zum Fressen von Pflanzenteilen und auch Katzen und Hunde können Pflanzen anknabbern. Besonders für solche neugierigen Tierchen ist die Ranunkel giftig.
Jungtiere und Kleinkinder erfordern Aufsicht
Das Alter spielt, ganz egal ob Kind oder Tier, eine Rolle, da vor allem junge und unerfahrene dazu neigen, von der Pflanze zu kosten. Dann kann es durchaus zu einer Vergiftung kommen, die aber nur in den seltensten Fällen einen lebensbedrohlichen Verlauf nimmt.
Trotzdem gilt: Die Pflanze außer Reichweite von kleinen Kindern und Haustieren halten und nach dem Abtrennen von Pflanzenteilen diese direkt entsorgen.
Ist die Ranunkel giftig genug um gefährlich zu sein?
Fakt ist, dass Ranunkeln den Giftstoff Protoanemonin in sich tragen, Fakt ist aber auch, dass der Gehalt niedrig ist und damit die Giftigkeit auch als gering einzustufen ist.
Für eine gefährliche, oder gar tödliche Vergiftung müsste man sehr große Mengen der Pflanze verzehren. Zudem hat die Zierpflanze hat einen beißend-bitteren Geschmack, der sehr abschreckend wirkt.
Kleine Haustiere schneller in Gefahr
Etwas mehr Vorsicht ist aber bei kleinen Haustieren geboten, denn je niedriger das Körpergewicht ist, umso kleiner muss die eingenommene Dosis sein um schwerere Vergiftungserscheinungen auszulösen. Es gibt daher besonders bei kleinen Nagern Meldungen über Atemaussetzer und Kreislaufzusammenbrüche, die tödlich ausgegangen sind – besonders für sie ist die Ranunkel giftig.
Menschen und die Giftstoffe der Ranunkel
Kommt es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zum Verzehr von Pflanzenteilen zum Verzehr von Teilen der Knolle, oder oberirdischen Pflanzenteilen wie Blüten und Laub, muss mit Vergiftungserscheinungen rechnen.
Der menschliche Körper wird versuchen die Giftstoffe schnellstmöglich loszuwerden. Das Nervensystem wird durch das Gift beeinflusst, wobei die verzehrte Menge, Körpermasse und Körperbau Einfluss auf die Schwere der Wirkung haben.
Die Symptome beim Menschen sind recht vielfältig, wobei meist nur zwischen ein bis fünf der im Folgenden aufgezählten Symptome auftreten.
Kleine Dosis, leichte Symptome
Bei der Aufnahme von kleinen Mengen kommt es zunächst zum Unwohlsein mit Übelkeit, verstärktem Speichelfluss, sowie Erbrechen und Durchfall. Auch Krämpfe im Magen-Darm-Trakt sind nicht unüblich. Es kann weiterhin zu Kreislaufbeschwerden mit Schwindel, Zittern, Kopfschmerzen und Schweißausbrüchen kommen.
Schwere Vergiftungen und allergische Reaktionen
Bei schwerer Vergiftung können die Schleimhäute Blutungen zeigen und Lähmungserscheinungen eintreten, selbst eine Ohnmacht ist möglich.
Abgesehen vom Verzehr gibt es auch Menschen mit empfindlicher Haut, die bereits bei Kontakt mit dem austretenden Pflanzsaft Vergiftungserscheinungen zeigen.
Bei der so genannten Hahnenfußdermatitis reichen Schnitt-Arbeiten also aus, um eine Rötung der Haut, Juckreiz bis hin zur Blasenbildung hervorzurufen. Von dem Krankheitsbild Betroffene sollten vorsichtig walten lassen, insbesondere für sie kann die Ranunkel giftig sein.
Vorgehensweise beim Auftreten von Vergiftungserscheinungen
Hat ein Kind tatsächlich Teile der giftigen Ranunkel gegessen und zeigt Anzeichen einer Vergiftung, sollte in jedem Fall rasch gehandelt werden.
Zu aller erst wird die Giftnotrufzentrale kontaktiert, um den Zustand und die Symptome zu schildern. Der vergifteten Person wird eine große Menge stilles Wasser oder Tee zu trinken gegeben, um die aufgenommenen Gifte zu verdünnen. Zudem können Kohletabletten helfen, die Giftstoffe zu binden. Milch ist nicht geeignet und die betroffene Person darf nicht zum Erbrechen gebracht werden.
Sind diese Maßnahmen ergriffen, wird ein Haus- oder Kinderarzt konsultiert. Kleine Kinder sollten stets im Blick behalten werden, bevor es zu einem solchen Notfall kommt. Ältere Kinder können durchaus belehrt werden, dass Pflanzen nicht zum Verzehr geeignet sind.
Tiere und die Giftstoffe der Ranunkel
Während durch Protoanemonin bei Haustieren ausgelösten Symptome denen beim Menschen ähneln, sollte man nicht unterschätzen, dass sich besonders bei niedrigem Körpergewicht die Ranunkel giftig auswirkt.
Besonders Kleintiere sollten deshalb von der Ranunkel ferngehalten werden. Anders als freilebende Tiere haben Haustiere oftmals kein angeborenes Warnsystem mehr, welches sie daran hindern würde giftige Pflanzen zu verzehren.
Erste Anzeichen einer Ranunkel-Vergiftung
Vor allem Hunde neigen zunächst dazu, viel zu saufen. Weitere Hinweise auf ein Unwohlsein des Tieres aufgrund einer Vergiftung sind vielzählig, es müssen aber wie beim Menschen nicht alle Symptome eintreffen. Leichte Vergiftungen zeigen sich durch Teilnahmslosigkeit, verstärkter Speichelfluss, Durchfall und Erbrechen. Atemnot, Zittern und Krämpfe deuten auf eine ernsthaftere Situation hin.
Wirken die Tiere taumelig, haben verfärbte Schleimhäute sowie eine erhöhte Herzfrequenz kann es schlimmstenfalls zum Schock oder sogar zur Ohnmacht bis hin zum Tod kommen. Wer im Hinterkopf behält, dass die Ranunkel giftig ist und Haustiere besitzt macht sich am besten schon vor dem Kauf Gedanken darüber, ob und wo sich ein sicherer Platz finden lässt.
Vorgehensweise bei Vergiftung von Haustieren
Weist alles auf eine Vergiftung hin, sollte dem Tier zunächst viel Wasser zur Verfügung gestellt werden. Auch bei Tieren helfen Kohletabletten um die giftigen Stoffe zu binden. Auf dem Weg zum Tierarzt sollte eine Decke zum Warmhalten gegeben werden und darauf geachtet werden, dass Erbrochenes nicht in die Luftröhre gerät.